Wir waren am 27.10. zu Gast bei der Siegwarth Gartenmanufaktur zu "Siegwarth's Umweltgesprächen"
Hier die dazugehörige Pressemitteilung
„Weinbau in BaWü geht auch komplett ohne Pestizide!“
Siegwarths Umweltgespräche – Mensch, Fauna und Flora: Vortrag und Diskussion
über das Volksbegehren Artenschutz – Rettet die Bienen
„Auch der Bauernverband erkennt nun endlich an, dass es ein Artensterben gibt. Das
war vor einigen Jahren noch unvorstellbar. Mir fehlt aber die Vision, wie der Bauernverband
zur Lösung des Problems kommen will. Bisher hat er nur unsere Forderungen
abgelehnt“, sagte Johannes Enssle, Sprecher des „Volksbegehrens Artenschutz – Rettet
die Bienen“ und Vorsitzender des NABU-Landesverbands Baden-Württemberg, am
Sonntag, den 27. Oktober 2019, in Singen-Bohlingen (Landkreis Konstanz) bei einer
Vortrags- und Diskussionsrunde in der Reihe „Siegwarths Umweltgespräche – Mensch,
Fauna und Flora“. Der Chef des größten Naturschutzverbandes im Südwesten
verhandelt in den kommenden Wochen mit am Runden Tisch das Eckpunktepapier, das
die Landesregierung unter Winfried Kretschmann bereits kurz nach Beginn der
Unterschriftensammlung des Volksbegehrens als Gesprächsangebot vorgelegt hat.
Enssle bewertet diese Initiative grundsätzlich positiv: „Das Eckpunktepapier weist in die
richtige Richtung. Wir werden nun am Runden Tisch im Dialog mit der Landesregierung
und den Landwirtschaftsverbänden der Natur eine gewichtige Stimme geben. Solange
dieser Dialog läuft, sammelt der NABU nicht aktiv Unterschriften für das Volksbegehren.
Um Schmetterlinge, Feldhasen, Rebhühner und viele weitere Arten zu schützen, braucht
es gemeinsame Anstrengungen aller gesellschaftlichen Akteure. Das Volksbegehren
Artenschutz hat hier eine längst überfällige Diskussion in unserer Gesellschaft
angestoßen. Die Frage, wie wir nachhaltig wirtschaften und die Artenvielfalt schützen
können, treibt viele Menschen um.“
Foto: Barbara Kiefer vom Weingut Johannes Kiefer © Katahrina Heuberger
Die Familie des Weinguts Johannes Kiefer in Eichstetten am Kaiserstuhl war eigens zur
Veranstaltung angereist, um Winzerkollegen im Publikum von ihren Erfolgen zu berichten,
wie man „Interessen der erwerbsmäßigen Landwirtschaft und die der Natur unter einen
Hut zu bringen kann“. „Der komplette Verzicht auf Pestizide ohne Ertragseinbußen ist
möglich“, berichtete Johannes Kiefer. „Wir verzichten nicht nur auf chemischsynthetische
Pflanzenschutzmittel, wie sie im konventionellen Weinbau Anwendung
finden, sondern auch komplett auf schwermetallhaltige Pestizide wie Kupferpräparate,
die im ökologischen Weinbau üblich sind.“ Dies sei möglich durch konsequente
Förderung von heimischer Fauna und Flora, das Arbeiten mit natürlichen Gegenspielern
von Schädlingen und die Stärkung der Weinreben, beispielsweise mit Ackerschachtelhalm.
Seit dem Jahr 2015 habe man zudem angefangen, auf die neuen, widerstandsfähigeren
Rebsorten umzustellen.
Manfred Siegwarth, Geschäftsführer der Siegwarth Gartenmanufaktur in Bohlingen,
erläutert die Motivation, in seinem Heimatort Bohlingen ein Vortrags- und
Diskussionsforum für alle Bürgerinnen und Bürger zu organisieren und kostenlos
anzubieten: „Ich bin in Sorge. Es gibt viele gesellschaftliche Herausforderungen wie das
Artensterben oder den Klimawandel die wir zusammen lösen müssen. Ich sehe aber
starke Tendenzen, dass sich der gesellschaftliche Zusammenhalt auflöst. Ich bin
überzeugt davon, dass wir miteinander reden müssen. Alle interessierten Bürgerinnen
und Bürger sind eingeladen, sich einzubringen und mitzudiskutieren.“
Die Diskussions- und Vortragsreihe „Siegwarths Umweltgespräche – Mensch, Fauna und
Flora“, geht nun in die Winterpause und wird ab März 2020 im Monatsrhythmus
fortgesetzt, jeweils an einem Sonntag von 11:00 Uhr bis 13:00 Uhr. Nach dem
Themenschwerpunkt „Artensterben“ im Herbst 2019, folgen im neuen Jahr
Veranstaltungen zu den Themen Klimakrise, Erneuerbare Energien, Mobilität der Zukunft
und andere mehr. Die genauen Termine, Themen und Referenten werden noch bekannt
gegeben. Die Teilnahme an der gesamten Reihe ist kostenlos.
Der Referent
Johannes Enssle wurde Ende 2016 zum Vorsitzenden des Naturschutzbund Deutschland (NABU) Baden-Württemberg
gewählt. Mit über 90 000 Mitgliedern ist der Landesverband Baden-Württemberg der mitgliedstärkste
Naturschutzverband im Südwesten. Der Waldexperte ist bereits seit 2006 für den NABU tätig, zunächst in Berlin in der
Bundespolitik, seit 2011 in Stuttgart auf Landesebene. Seine Schwerpunkte liegen in der Gestaltung einer
ökologischen Agrar- und Forstpolitik, der naturverträglichen Energiewende und der Vertretung von
Artenschutzbelangen bei Infrastrukturprojekten. Johannes Enssle studierte International Forest Ecosystem
Management (B.Sc.) und Global Change Management (M.Sc.) an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung (FH) in
Eberswalde und am International Agricultural College der Universität Wageningen (NL). Seine Vita ist von mehreren
Auslandsaufenthalten in Süd- und Mittelamerika geprägt.
Foto: Johannes Enssle, NABU © Katharina Heuberger
Siegwarths Umweltgespräche – Mensch, Fauna und Flora
Die Vortrags- und Diskussionsreihe „Siegwarths Umweltgespräche – Mensch, Fauna und Flora“ in Singen-Bohlingen
am Bodensee greift an zehn Terminen die aktuelle Umwelt- und Klimadiskussion auf. Namhafte Experten aus
Wissenschaft, Forschung, Politik und Praxis erläutern, was Ernährung, Konsum, Energie und Mobilität mit der
zunehmenden Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu tun haben – auch mit Bezug auf die Region. So hat sich
beispielsweise das Wasser des Bodensees in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich erwärmt (Institut für
Seenforschung, Langenargen) – mit nicht abschätzbaren Folgen für Fauna, Flora und Mensch. Auch sind über die
Hälfte der 460 Bienenarten (Rote Liste 2000) und fast 60 Prozent der 199 Brutvogelarten (Rote Liste 2013) Baden-
Württembergs bereits ausgestorben oder gefährdet. Jede der moderierten Veranstaltungen bietet die Möglichkeit,
Fragen zu stellen und ins Gespräch mit den Referenten zu kommen. Wo immer möglich sollen im Rahmen der
Vorträge oder Podiumsdiskussionen Lösungen aufgezeigt werden. Der Initiator, Unternehmer Manfred J. Siegwarth,
erklärt das Ziel der Veranstaltungsreihe: „Natur hat einen unschätzbaren Wert. Es ist mir ein persönliches Anliegen mit
diesen Informations- und Gesprächsangeboten die Menschen in der Region zu sensibilisieren, welche Folgen unser
Lebensstil hat.“ „Siegwarths Umweltgespräche“ laufen von September 2019 bis Oktober 2020. Sie sind offen für alle
Interessierten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Foto: Vollbesetzte Orangerie der Siegwarth Gartenmanufaktur © Katharina Heuberger
Der Veranstaltungsort
Die Umweltgespräche finden in der Orangerie der Siegwarth Gartenmanufaktur in Singen-Bohlingen statt. Der 5 000
Quadratmeter umfassende Mustergarten des Garten- und Landschaftsbaubetriebs verfügt über einen großen
Baumbestand mit zahlreichen Nisthilfen für Singvögel, Eulen, Fledermäuse und Insekten. Im Frühjahr 2019 ist ein
Honigbienenvolk eingezogen. Für Besucher ist das Gartencafé „Schlössle“ von April bis Oktober geöffnet. In seinem
Mustergarten zeigt er auf, dass eine intensive Gartennutzung eine naturnahe Gestaltung nicht ausschließt. Das
Gelände grenzt direkt an das Flüsschen Aach, mit Blick auf das Naturschutzgebiet Radolfzeller Aachried.
Der Initiator Manfred J. Siegwarth
Der Veranstalter der Umweltgespräche ist der Unternehmer Manfred J. Siegwarth, Jahrgang 1954. Der gebürtige
Bohlinger plant und gestaltet als Geschäftsführer der Siegwarth Gartenmanufaktur seit mehr als drei Jahrzehnten
private Gärten und Parks in ganz Deutschland, Italien und in der Schweiz. Er war 18 Jahre lang Vorsitzender des
Verbandes Garten- und Landschaftsbau Hochrhein-Bodensee sowie neun Jahre Mitglied im Präsidium des
Landesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg für das Ressort Markt und Wirtschaft.
Für seine Verdienste um das Land Baden-Württemberg wurde er mit der Staufermedaille ausgezeichnet. Im Jahr 2015
gründete er als engagierter Bürger das Kulturforum Bohlingen, um die Lebensqualität auf dem Dorf zu fördern,
Traditionen zu erhalten, Vereine zu unterstützen und Bürger, Politik, Handel, Gewerbe und Tourismus miteinander zu
verbinden. Bekannt ist Siegwarth zudem als Neubegründer der „Bohlinger Sichelhenke“. Dieses Heimatfest dient der
authentischen Darstellung des landwirtschaftlichen Brauchtums in der Region und gilt als das größte seiner Art in
Süddeutschland. Siegwarth ist seit drei Jahrzehnten Mitglied beim Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU). Mit
seinem Unternehmen gehört er zum Unterstützerkreis des „Volksbegehrens Artenschutz – Rettet die Bienen!“ in Baden-Württemberg..
Quelle: Pressemitteilung der Siegwarth Gartenmanufaktur vom 30. 10.2019
Die komplette Pressemeldung gibt es hier: PM-Siegwarths-Umweltgespraeche-2-Volksbegehren