Der Gimpel

Eine unserer wunderschönen, farbenfrohen Weinbergsbewohner ist der Gimpel, auch Dompfaff genannt. Mit seinen ca. 16,5 cm ist er ungefähr so groß wie ein Grünfink und zählt genauso zu der Familie der Finken (Fringilidae). Den Namen Gimpel verdankt der kleine Fink dem bairisch-österreichischem Wort gumpen, welches hüpfen bedeutet. Denn oft hüpft er in den Sträuchern und Obstbäumen von Ast zu Ast, um an die leckeren Sämereien und Knospen zu kommen. Vor allem im Winter erkennt man die Männchen an ihrem leuchtet roten Bauch und schwarzer Kappe. Schon von weitem wirken sie wie kleine Weihnachtskugeln, welche die Natur mit ihrer Farbenpracht schmücken. Die Weibchen sind mit ihrem braunen Gefieder und einer ebenfalls schwarzen Mütze, viel dezenter gefärbt. Oft findet man sie nur, wenn ein Männchen in der Nähe ist und man Frau Gimpel zufällig im Strauch nebenan entdeckt.

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Die ruffreudigen Vögel ernähren sich hauptsächlich von Sämereien und Früchten, wobei letztere teilweise nur geerntet werden, um an die leckeren Kerne zu kommen. Sehr beliebt sind bei ihm Samen von Kräutern und Stauden, davon so manche Arten welche wir oft als Unkraut ansehen. Zum Beispiel Brennnesseln, Vogelmiere, Ampfer und Knöterich schmecken ihm und werden ausgiebig gepickt. Aber auch Eschensamen liebt er, so frisst er in Eschen-Mastjahren (Jahre mit vielen Samen der Esche) weniger Obstbaumknospen, was Bienen und Landwirte erfreut. Bei uns findet er so einige Eschen und Obstbäume, sowie auch Kräuter und Stauden. Es stört also nicht, wenn er die frischen, leckeren Knospen von Kirschbäumen oder Schwarzdorn verzehrt. Im Gegenteil, es ist einfach herrlich zuzusehen, wie Frau Dompfaff genüsslich eine Knospe nach der anderen frisst. Zumal die Gehölze danach erneut austreiben.

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Seine Brutzeit hat Familie Gimpel zwischen April und August, es können zwei Jahresbruten stattfinden. Das Weibchen legt ca 4- 6 Eier in ein gut verstecktes Nest, welches mit dürrem Gras und Haaren ausgekleidet wird. Hierfür brauchen sie ca. 5 Tage. Das Weibchen brütet 13 bis 14 Tage und wird währenddessen vom Männchen versorgt. Nach dem schlüpfen bleiben die jungen Gimpel noch ungefähr 18 Tage im Nest und werden anschließend noch 15 - 20 Tage von ihren Eltern versorgt. Der älteste bekannte Ringvogel wurde 17 Jahre alt.

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Der Gimpel lässt sich auch sehr gerne am Futterhaus sehen und frisst dort ganz gemütlich Sonnenblumenkerne. Dabei wirkt er stehts gelassen und hat alle Zeit der Welt, während um ihn herum die Spatzen, Meisen und Finken aufgeregt hin und her flattern. Gerade im Winter sind es gerne kleine Trupps von Gimpeln, welche gemeinsam fressen. Stehts rufen sie sich zu und einer passt immer auf, ob auch alles in der Umgebung in Ordnung ist. Es ist also nicht so schwer diesen hübschen, lieben Vogel zu beobachten, solange er seinen Lebensraum behalten darf. Das können Nadel- und Mischwälder, Parkanlagen, Gärten und Streuobstwiesen sein.

 

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  • War ein schöner Moment

    Faszinierend ist der trötend, pfeiffende Ton der Dompfaffe.