Johanniter
Nein, hierbei handelt es sich nicht um die Hilfsorganisation Johanniter, sondern um eine wunderbare Weißweinsorte.
Die Rebsorte
Johanniter – schnell könnte man an die Hilfsorganisation denken. Wir meinen allerdings eine wunderbare Weißweinsorte, gezüchtet im Jahr 1968 von Dr. Johannes Zimmermann am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg.
Die Eltern dieser Sorte sind Riesling als Muttersorte und Seyve Villard 12-481 x (Ruländer x Gutedel) als Vater beziehungsweise Pollenspender. Seyve Villard 12-481 ist eine pilzwiderstandsfähige, hybride Rebsorte aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und vererbt dem Johanniter die Widerstandsfähigkeit gegen Mehltaupilze.
Inhalt: 0.5 Liter (14,00 €* / 1 Liter)

Die Eigenschaften
Johanniter war eine der ersten wirklich erfolgreichen Piwi-Reben aus der Züchtung. Bis heute erfreut sich die Sorte steigender Beliebtheit und Bekanntheitsgrad, unter den Winzer als auch unter den Weinkonsumenten.
Obwohl die Widerstandsfähigkeit seitens des Züchters als mittel eingestuft wird, sehen wir diese Piwi-Rebsorte als durchaus stabil an. Echter Mehltau bzw. Oidium sind bei uns untergeordnet bis garnicht zu finden. Die kompakte Traubenstruktur und dünnen Beerenhäute lassen den Johanniter anfälliger für Botrytis werden.
Der Wuchs ist aufrecht und von der Wuchsstärke im Mittel anderer Rebsorten anzusehen, ähnlich dem Grauburgunder. Das Rankverhalten ist stark, weshalb unbedingt die richtigen Zeitpunkte für die Laubarbeiten abgepasst werden sollten. Die Ranken sind ähnlich stark dem Riesling.
Die Traube
Wie schon erwähnt sind die Trauben des Johanniter kompakt und die Beerenhäute recht dünn. Die Traube zeigt sich sehr lang gestreckt, walzenförmig und meist nicht geschultert. Die Beeren sind mittelgroß bis groß, je nach Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit.
Mit zunehmender Reife bilden sich deutlich kleine schwarze Punkte an den Trauben sowie eine bräunlich-violette Verfärbung. Dies sind Anzeichen für eine beginnende Lesereife. In der Vollreife sind die Beeren sehr empfindlich gegenüber mechanischen Verletzungen sowie zu viel Wasser. Die Beeren platzen sehr schnell.
Das Aroma ist stark vom Sonneneinfluss auf die Beeren abhängig und reicht von grünen Apfelnoten mit etwas Birne und Quitte bis hin zu Stachelbeere, Pfirsich und Aprikose. Die Säurestruktur ist aus kellerwirtschaftlicher Sicht eher als niedrig anzuordnen.


Die Weine
Die Weine des Johanniter zeigen eine interessante Tiefe und Vollmundigkeit, ohne dominant zu überladen, wie es bei Bukettsorten oftmals der Fall ist.
Das Bukett ist filigran-fruchtig, je nach Ausbaustil von grünem Apfel bis hin zu reifer Aprikose und Limette, gepaart mit zarten Zitrusnoten. Die Säure ist gut eingebunden, mit einer dezenten Mineralität. Tannine sind fast keine zu finden und wenn, dann nur deutlich im Hintergrund als Struktur, wie man es bei Weißweinen mag.
Generell sind Piwi-Weine der Sorte Johanniter mit der weniger nachhaltigen Sorte Riesling zu vergleichen.
Kurz zusammengefasst
Johanniter ist eine frühe Piwi-Rebsorte mit zunehmender Bekanntheit. Bei Winzern rückt diese Sorte jedoch aufgrund der geringeren Widerstandsfähigkeit im Vergleich zu anderen Piwis eher in den Hintergrund.
Die Weine überzeugen meist jeden Riesling-Fan, der mehr auf Nachhaltigkeit bedacht ist. Sie sind etwas komplexer als zum Beispiel Helios-Weine und ein guter Begleiter zu etwas kräftigeren Gerichten.
Bei uns ist die Rebsorte Johanniter ein Bestandteil des Weißwein-Cuvées muscaJo.
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