Prior
Wem Spätburgunder eine Spur zu schmal ist, wird die Piwi-Weine des Prior lieben.
Die Rebsorte
Eine Rotwein-Rebsorte, gekreuzt im Jahr 1987 von Norbert Becker am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg.
Die Mutter dieser neueren Züchtung ist ebenfallt eine Kreuzung - Joan Seyve 234-16 x Blauer Spätburgunder. Die Vaterrebsorte ist die Freiburger Züchtung Bronner.
Über die Sorte Joan Seyve 234-16 können wir leider nicht viel berichten, da diese Sorte beim Erstellen dieses Artikels nicht auffindbar war. Die wesentliche Prägung kommt aber vermutlich mit von der bekannten Sorte Blauer Spätburgunder, welchem die Weine des Prior ähneln und sich dennoch abheben.
Das besondere Alleinstellungsmerkmal dieser Sorte sind die enorm stabilen Beeren, wie wir sie sonst nur vom Souvignier Gris kennen. Beide Sorten haben ein so stabiles Fruchtfleisch, dass man den Beeren Haut herunter ziehen und die geschälte Beere in zwei Fingern halten kann.
Inhalt: 0.5 Liter (16,00 €* / 1 Liter)
Inhalt: 0.75 Liter (13,33 €* / 1 Liter)

Die Eigenschaften
Der Prior kann sich -unserer Meinung nach- ganz klar seiner wortwörlichen Übersetzung nach "Vor" den Spätburgunder stellen. Die Weine sind denen des Spätburgunder relativ ähnlich, mit etwas mehr Stoffigkeit und Volumen. Der ganz große Vorteil ist der Nachhaltige Aspekt hinsichtlich der Pestizide, welche hier gegenüber den Spätburgunder eingespart werden können.
Durch die züchterischen Eigenschaften und die damit genetische Entwicklung kann der Prior mit einer hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber dem falschen Mehltau (Peronospora) und dem echten Mehltau (Oidium) überzeugen.
Der Wuchs ist stark, weshalb auch hier ein weniger wüchsiger Standort sowie eine schwächer wachsende Unterlage zu bevorzugen sind. Der Wuchs ist Aufrecht mit vielen und starken Ranken. Wenn die ersten Laubarbeiten zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt werden kann im weiteren Jahresverlauf viel Zeit eingespart werden.
Durch die großen Blätter dieser Piwi-Rebe kann die Traubenzone schön luftig entblättert werden bei genügend Schutz durch die oberen Blätter vor Sonnenbrand. So kann die sowieso schon geringe Anfälligkeit für Botrytis nochmals reduziert werden.
Die Trauben
Die Trauben des Prior sind leicht kompakt mit größeren Beeren. Bei einer sehr guten Blüte sowie einer hohen Wasserverfügbarkeit zur Reife können sich die Beeren vereinzelt abdrücken.
Das Fruchtfleisch der Beeren ist, wie bei den meisten Rotweinsorten üblich, ohne Färbung. Die Farbe kommt aus der Beerenhaut, welche eine tiefblaue bis leicht violette Färbung hat.
Das Pektin unter der dicken Beerenhaut ist sehr fest, was diese Beeren für den Direktverzehr uninteressant macht. Der Vorteil ist aber, dass zum Beispiel die Kirschessigfliege den Prior meidet und oftmals nicht anstechen kann.


Die Weine
Die Weine des Prior sind ein Grat zwischen internationalen Weinstilen und der deutschen Stilistik des Spätburgunders – fruchtbetont mit weicheren Tanninen und ausgewogener Säure.
Die Rotweine sind nach der Maischegärung dunkelrot gefärbt. Hier macht sich der höhere Blauanteil im Farbspektrum des Prior bemerkbar. Gerbstoffe bzw. Tannine werden gut eingebunden, sind anfangs etwas rau und benötigen eine entsprechende Reifung der Rotweine im Fass.
Die Säure ist mit vom Ausbaustil abhängig, gibt allerdings dem Rotwein eine schöne Struktur. Roséweine des Prior profitieren ebenfalls von der ausgewogenen Säurestruktur und geben etwas Rückhalt.
Kurz zusammengefasst
In der Kulturführung eine einfache Sorte und ein guter Bestandteil im Anbauportfolio, um gerade im Sommer Arbeitsspitzen etwas zu entzerren.
Prior ist eine vielversprechende Rotweinsorte für nicht zu komplexe Rotweine und gerade bei der Kelterung von Roséweinen eine durchaus zukunftsfähige und nachhaltige Rebsorte.
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