Die Rebsorte

Rebsorten der Cabernet-Familie stehen für würzige Weine, die oft pfeffrige Noten und Brennnessel-Aromen aufweisen. Die Sorte Cabernet Cantor weicht hier etwas ab.

Diese Sorte fand ihren Ursprung in einer Kreuzung im Jahr 1989 am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg. Als Eltern sind die Sorten Seibel 7053 (Chancellor) als Mutterrebsorte und die frühreifende Sorte Solaris als Vatersorte bekannt.

Die Sorte Chancellor als Mutter des Cabernet Cantor ist eine spätreifende und gehaltvolle, pilzwiderstandsfähige Rebsorte, die sowohl interessante Roséweine als auch kräftige Rotweine hervorbringt. Diese Eigenschaften sind in den Rotweinen des Cabernet Cantor wiederzufinden. Die angenehmen, dezenten Fruchtnoten kommen vermutlich von der Vatersorte Solaris.

Die Eigenschaften

Der Cabernet Cantor gehört zu den neueren pilzwiderstandsfähigen Rebsorten mit sehr hohen Resistenzeigenschaften gegenüber dem falschen Mehltau (Peronospora) und hohen Widerstandsfähigkeiten gegenüber dem echten Mehltau (Oidium). Botrytis wird im späteren Reifezeitpunkt durch porös werdende Beerenhäute ein Thema und ist ein guter Anzeiger für den perfekten Reifezeitpunkt der Trauben.

Als mittelstark bis starkwüchsige Sorte, je nach Standort, sind die Laubarbeiten etwas aufwändiger als bei anderen Rebsorten. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Keltersorte schlechte Rankeigenschaften hat und der Wuchs nicht aufrecht ist.
Blätter und Triebe sind relativ stark behaart, was diese Sorte vermutlich besser mit weniger verfügbarem Wasser auskommen lässt.

Die Reife ist im mittleren Lesezeitpunkt über den Schnitt der Keltertrauben hinweg zu sehen mit einem Mostgewicht von durchschnittlich 85° - 100° Oechsle. Das Potenzial der Weine geht klar in eine internationale Linie mit schönen Fruchtnoten, angenehmer Tanninstruktur und intensiver Farbe.

Die Traube

Im mittleren Reifefenster wird die physiologische Vollreife dieser stoffigen Rotweinsorte erreicht. Die Weintrauben sind locker, kompakte Trauben sind fast nicht zu finden. Die Schultern können stark ausgeprägt sein. Mit einer sehr schön lockeren Struktur und intensiver Farbe mit dunklen violetten Noten hat diese Sorte ein Potenzial für großartige Weine.

Die Beeren sind relativ groß. Die intensive Farbe sitzt nur in der Beerenhaut, das Fruchtfleisch ist weiß. Bei einer Verletzung der Beere wird das Fruchtfleisch allerdings sofort gefärbt, mit einer sehr hohen Farbausbeute. Mit dem Reifen der Beeren sollte aufgrund der relativ dünnen Beerenhaut regelmäßig auf andere Liebhaber der süßen Früchte geachtet werden, wie zum Beispiel Wespen, Ameisen oder die Kirschessigfliege.

Die Weine

Vollmundig, stoffig und körperreich mit intensiver Farbe – so zeigen sich die Weine der Piwi-Sorte Cabernet Cantor. Schöne Fruchtnoten, wie wir sie von den Sorten Spätburgunder und Merlot kennen, vereinen sich mit würzigen und leicht pfeffrigen Noten aus der Cabernet-Familie. Bei einer ordentlichen Reife der Weine und je nach Ausbaustil entwickeln sich runde und ansprechende Tannine, die manchmal noch etwas kantig wirken können. Die Rotweine präsentieren sich im internationalen Weinstil.

Roséweine werden angenehm vollmundig mit enormen Fruchtnoten und einer interessanten Farbe, die Lust auf mehr macht. Ergänzt wird das fruchtige Bukett durch strukturgebende Tannine im Hintergrund.

Kurz zusammengefasst

Der Pflanzenschutz spielt eine absolut untergeordnete Rolle; lediglich auf die tierischen Liebhaber der Weintrauben sollte bei der Reife geachtet werden. Die Laubarbeiten sind aufwändig und können den Anbauer durchaus den einen oder anderen Nerv kosten.

Die Qualität der Weine macht allerdings jegliche Mühe im Sommer vergessen. Intensive und fruchtbetonte Rotweine bringt diese Sorte bei richtigem Ausbau mit vollem Potenzial aus der Traube und einer sehr hohen Trinkfreude. Diese Rotweinsorte ist bei uns eine der Grundlagen für unsere Upupa Epops Rotweincuvée.