
Wer Wiedehopfe bei sich in der Nähe sieht, kann ihnen ganz einfach helfen. Die Nisthilfe ist schnell selbst zusammengebaut, das Material bekommt man im örtlichen Baumarkt und kann es sich auch dort meistens kostengünstig passend sägen lassen.
Was wird benötigt?
Ich habe für den Kasten 18 mm starke unbehandelte Fichten-Leimholzplatten verwendet.
- Für die Front wird ein Brett mit 53,6 cm x 38,6 cm benötigt
- Für die Seitenteile 2 Bretter mit 25 cm x 25 cm
- Die Rückwand habe ich zweiteilig mit Scharnieren gemacht. Die Brettmaße sind jeweils 53,6 cm x 19,3 cm, von denen zwei Stück benötigt werden.
- Zusammengeschraubt habe ich den Kasten mit Spax-Schrauben der Größe 4,0 x 50 mm
- Außerdem wird noch ein Akkuschrauber oder Bohrmaschine mit dem zur Schraube passenden Bit benötigt.
- Ein Bohrer der Größe 3 mm zum Vorbohren der Löcher für die Schrauben (das Holz reißt nicht so schnell)
- Für das Flugloch eine Lochsäge oder Forstner-Bohrer der Größe 55-57 mm
- Holzstreu als Polstermaterial
Die Montage
Zuerst habe ich die Löcher für die Schrauben an den Brettern vorgebohrt (durch das Brett, in das die Schraube hineinkommt, vorbohren reicht aus; nicht zu tief vorbohren, da die Schraube sonst nicht mehr richtig zieht) und den Deckel sowie den Boden bündig an die Front des Kastens angeschraubt. Anschließend die Seitenteile einsetzen, Löcher vorbohren und wieder die Schrauben rein. Zum Schluss wird die Rückwand aufgesetzt. Dazu den Kasten am besten auf die Vorderseite legen und die Bretter bündig auf die Öffnung legen und anschrauben. Die Scharniere nun über den Stoß der Bretter legen und anschrauben. Die zweiteilige Rückwand erleichtert das Putzen des Kastens erheblich. Ganz zum Schluss wird das Flugloch in die Vorderseite des Kastens gebohrt. Die Ränder des Fluglochs sollten ca. 8 cm von den Kanten entfernt in einer der beiden oberen Ecken sitzen.
Aufstellen des Kastens
Bei uns am Kaiserstuhl hat sich die Anbringung solcher Kästen in den Rebhütten bewährt. Der Kasten wird an die Innenseite der Hütte, im Idealfall mit der Fluglochöffnung Richtung Ost-Südost, angebracht. Das Flugloch muss dann ebenfalls noch in die Hütte gebohrt werden. Wo genügend offene Flächen vorhanden sind, kann der Kasten auch innerhalb anderer Hütten oder Scheunen angebracht werden. Der Wiedehopf sollte aber einigermaßen ungestört sein. Das Flugloch hat am besten eine Höhe zwischen 0,5 und 1,5 Metern. Hängt der Kasten höher, wird er gerne von anderen Vögeln genutzt. Ein Ansitz in der Nähe ist auch von Vorteil sowie ein kleiner Strauch oder Busch, um den Jungen Schutz zu bieten, wenn sie aus dem Kasten gehen. Das Flugloch selbst sollte aber immer gut frei sein. Ein Ansitz kann ein Baum oder Pfahl in der Nähe des Kastens sein, da ist der Wiedehopf nicht sehr wählerisch.
Bei der Montage in der Hütte habe ich die Löcher für den Kasten von innen nach außen vorgebohrt und die Schrauben halb durch die Hütte geschraubt, anschließend den Kasten an die Schrauben gelegt und von außen festgeschraubt.
Wenn der Kasten nicht in einer Hütte angebracht werden kann, kann er auch freistehend aufgestellt werden. Es empfiehlt sich, dem Kasten ein Dach aus z. B. einem Stück Blech zu geben und einen wetterfesten Anstrich aufzutragen. Das Dach sollte etwas größer als der Kasten sein. Unbedenklich halte ich hier Farbe für Bienenkästen/-beuten, die man in jedem Imkergeschäft bekommt. Den Kasten auf Füße stellen, damit er nicht direkt auf dem Boden steht, und anschrauben. Der Kasten sollte gut versteckt in einem Gebüsch oder Strauch stehen, mit freiem Anflug. Eine Ansitzwarte sollte, wie bei der Montage in einer Hütte, ebenfalls vorhanden sein. Als Füße für den Kasten habe ich Akazienpfähle genommen, die erfahrungsgemäß am längsten halten. Den Kasten habe ich dann von innen her nach unten in die Pfähle geschraubt. Die Kästen in den unteren Bildern sind nach Vorgabe vom BUND gebaut, dort wird eine längliche Fluglochöffnung empfohlen. Andere Quellen sagen jedoch, dass Räuber es dann deutlich einfacher haben, an die Jungvögel heranzukommen. Alle mir bekannten angenommenen Nisthilfen haben runde Öffnungen, weshalb ich hier noch ein Brett davor geschraubt habe.