Der Kaiserstuhl und sein Weinbau

Die Geologie

In der oberrheinischen Tiefebene, die von Basel bis Karlsruhe verläuft, zeigen sich zwei kleine Erhebungen vulkanischen Ursprungs, der Tuniberg und der Kaiserstuhl.

Geschützt durch zwei Gebirgszüge, den Schwarzwald im Osten und die französischen Vogesen im Westen, eignet sich der Kaiserstuhl mit seinem sonnenreichen und warmen Klima ideal für den Weinbau.

Am Kaiserstuhl sind ca. ¼ der badischen Rebfläche beheimatet, ca. 4000 Hektar. Ein Grund dafür ist der Boden. Am westlichen Kaiserstuhl dominieren schwere und mineralstoffhaltige Vulkanverwitterungsböden, während am östlichen Kaiserstuhl Löss- und Lehmböden stärker zu finden sind. Ein weiterer Grund für die starke Verbreitung des Weinbaus am Kaiserstuhl ist die burgundische Pforte, die mediterrane und milde Luftströmungen an den Kaiserstuhl bringt.

Mit ca. 600-700mm jährlichen Niederschlags und im Mittel 1720 Sonnenstunden im Jahr gibt es hier ideale Voraussetzungen für den Anbau der wärmeliebenden Weinreben. Temperaturen von 35°C bis 40°C sind im Sommer keine Seltenheit.

Für viele Weinfreunde wachsen die besten Rotweine Deutschlands am Kaiserstuhl, besonders bekannt ist hier der Blaue Spätburgunder.

 

Die Geschichte des Weines

Als die Römer im 2. Jahrhundert v.Chr. begannen Germanien zu unterwerfen, brachten sie auch ihr wichtigstes Gut mit an den Rhein – den Wein. In der römischen Gesellschaft galt der Wein als Symbol für Wohlstand und Status. Im römischen Heer war der Wein aufgrund seiner berauschenden Wirkung und zum Motivieren der Legionäre sehr beliebt.

Da es allerdings sehr mühsam war den Wein vom Süden des römischen Reichs über die Alpen in den Norden nach Germanien zu bringen bauten die Römer den Wein schließlich hier an. Die Erfolgsgeschichte des Weines nördlich der Alpen nahm seinen Lauf.

Urkundlich erwähnt wurde der Weinbau am Kaiserstuhl erstmals im Jahre 769 n.Chr.

 

Terroir und Klima 

Das Terroir beschreibt, je nach Interpretation, die naturgegeben (Standort-)Faktoren von einem Stück Land, in Bezug auf die Eigenschaften der dort Angebauten Kulturpflanzen, in unserem Fall die edle Weinrebe Vitis Vinifera.

Die Böden des Kaiserstuhls können sich auf ein paar Metern von Vulkanverwitterungsböden zu Lehm-, Lösslehm-, oder sogar zu reinen Lössböden verändern. Der Grund hierfür liegt in dem Lockersediment Löss, welches sich während der letzten Eiszeit durch Erosion in der Rheinebene am Kaiserstuhl angelagert hat. Der mineralstoffhaltige Vulkanverwitterungsboden bringt eher schwerere Weine, während auf den leichteren Lösslehm- und Lössböden eher die filigraneren und fruchtigen Weine des Kaiserstuhls wachsen.

Der Löss zeichnet sich durch eine lockere und leichte Struktur aus, die es der Rebe leicht macht diesen tief zu durchwurzeln um somit viele Mineral- und Nährstoffe zu sammeln, die dann wieder im Wein gefunden werden können. Eine weitere positive Eigenart des Lössbodens ist die gute Durchlüftung und gute Wasserdurchlässigkeit, so dass die Rebe immer warme „Füße“ hat. Des Weiteren speichert der Löss sehr gut die Wärme, die sich in Kleinterassen deutlich bemerkbar macht, ein Temperaturunterschied von 10°C innerhalb von ein paar Metern sind durchaus möglich.

All das sind Merkmale, die den Kaiserstühler Wein so besonders, vielfältig und einzigartig machen.

 

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